Marion Saxer

Repetitive Verfahren sind in der Musik des 20. Jahrhunderts allgegenwärtig. In der seriellen Musik der 50er Jahre herrscht allerdings striktes Wiederholungsverbot. Aber wird da wirklich nichts wiederholt? Wäre es nicht vielmehr sinnvoll, serielle Musik als Extremfall repetitiver Musik zu begreifen, bei dem sich die wiederkehrende Serie in die Abstraktion zurückgezogen hat? Den Gegenpol bildete dann La Monte Youngs "Arabic Numeral", in dem tatsächlich nur der 'rohe' Klang wiederholt wird; und ‘dazwischen’ existieren unzählige Konzeptionen repetitiver Musik, die z. T. über das Klangmedium hinausführen. Im Vortrag soll anhand von Beispielen ein Einblick in die Vielgestaltigkeit des Repetitiven in der Musik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegeben werden.