María Teresa Hincapié:
Una Cosa Es Una Cosa (1990)

Daniela Wüstenberg

Link

Daniela Wüstenberg
arrange – destroy – repeat:
María Teresa Hincapiés performance “Una Cosa Es Una Cosa”

Maria Teresa Hincapié war bis zu ihrem Tod im Jahre 2008 eine der bekannstesten Performancekünstlerin Kolumbiens und ist es bis heute. In ihrer bekannteste Arbeit “Una Cosa Es Una Cosa” (1990), mit dem sie die Goldmedaille des 33. Nationalen Kunstsalons gewann, ordnete sie alle ihre persönlichen Besitztümer (Kleidung, Geschirr, Nahrungsmittel usw.) in einer Langzeit-Performance, jeweils 8 Stunden am Tag, 18 Tage lang.

Die Künstlerin interessierte die Frage: Was gehört zusammen, was nicht? Unter welcher Anordnung enstehen neue Inhalte, Zusammenhänge, Verbindungen? Gibt es eine Bedeutung oder ist alles nur reiner Zufall? Mit jedem neuen Anordnen der Alltagsgegenstände überschrieb die Künstlerin die vorherige Bedeutung und wies so schließlich auf einen größeren Zusammenhang hin: die Wiederholung als eigentliche Ordnung – Wiederholung als eine Möglichkeit Neues zu erschaffen. Ihre Arbeit warf Fragen auf wie: Was ist wirklich wertvoll in unserem Leben? Wie wollen wir leben? Welchen Ordnungen folgen wir, welche gilt es zu verweigern?

María Teresa Hincapié verstand ihre Arbeit als den Anfangspunkt für eine kollektive Genesung von einer Gesellschaft, die Profitstreben und Konsum in den Vordergrund stellt. Sie stellte eine Gesellschaftsordnung in Frage, die Hierarchien zwischen Reich und Arm, zwischen den Geschlechtern, sowie zwischen den Hautfarben und verschiedenen Arbeitsbereichen benötigt, um Gewalt und Krieg zu reproduzieren.