In einer Zeitschrift für Topologie und Strömungskunde schreibt Annette Runte 1986: „… daß es in der ‚menschlichen Welt‘ prinzipiell zwei verschiedene ‚Zustände‘ (von Dingen, Sachverhalten, etc.) gibt: Anwesenheit (+) und Abwesenheit (-). Ihre Opposition ist unabdingbar für den Signifikantenprozeß (…). In der Darstellung von ‚Zufallsfolgen‘ von (+)- und (-)-Zeichen wird die Realität also gleichzeitig als streng determiniert (…) und zufällig (…) betrachtet.“*
Wie lässt sich der ontologische und strukturelle Binarismus in Verbindung mit Zufall darstellen und zugleich erforschen?
Die Herstellung präziser (+)(-)Wesenheiten wird in dieser Netz-Arbeit als Verbergen von Dateien in anderen Dateien als Verstecken und Suchen realisiert. Ein Steganographie-Programm, das sowohl verbergen als auch Verborgenes finden kann, ist auf Dateien angewandt, die Zeichnungen, Graphiken, Schaltpläne, Tondokumente und Texte enthalten. Sie stammen aus den von mir zusammengestellten Arbeitsmaterialien für die geplante Performance „Zufällige, geordnete (+)(-)Wesenheiten“. Mit gewürfelten Entscheidungen sind aus dieser Gruppe einige Dokumente ausgewählt. Ebenso zufällig ist entschieden, welches Dokument für die Position des sichtbaren Verstecks oder aber des Versteckten verwendet wurde. In vier Dateien sind fünf weitere versteckt. Der eingangs zitierte Aufsatz ist in dieser Weise (-)(+)wesend gemacht, ebenso wie die Quellenangaben der kleinen Bibliothek zu Kunst, Literatur, Mathematik, Psychoanalyse, Informations-, Sprach- und Medientheorie in den Sprachen deutsch, französisch, englisch.

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(*Annette Runte: „Die Isomorphie zwischen L-Kette und borromäischem Knoten, Lacan Formalisierungen in der ‚Einführung‘ zum ‚Seminar über Edgar Allen Poes „Der entwendete Brief“‘ und in ‚Parenthese der Parenthesen‘“, in: DELTA TAU EINS, ZEITSCHRIFT FÜR TOPOLOGIE UND STRÖMUNGSKUNDE, hg. Robert Krokowski, Christian Kupke, Berlin (Verlag Stephanie Castendyk) April 1986, S.5-26, S.8)