Claudia Reiche
The Visible Human ProjectTM

Vortrag mit Video- und CD ROM-Präsentation

Das Visible Human ProjectTM der National Library of Medicine (USA) schreibt eine neue Geschichte der Abbildung. Erklärtes Ziel ist es, auf digitaler Basis eine neuartige "Image Library" aufzubauen. Als erstes Projekt auf diesem Weg sind Volumendaten eines "complete normal adult male and female" erfaßt worden - im wesentlchen durch digitalisierte photographische Querschnittsbilder menschlicher Leichen. Die ersten "Bücher" dieser Art sind ein sogenannter digitaler "Adam" und eine digitale "Eva" als riesige Datenmengen von bis zu 42 Gigabyte. Welche Eigenschaften können die neuen Datenanordnungen haben, die zugleich als "Bildlichkeiten" wie als begrifflich ausgearbeitete "Informationsstrukturen" konzipiert sind? Als Material eines neuen "visuellen Wissens" gerühmt, das in Form von digitalen Wissensbanken auszuformulieren sein soll, scheint hier eine Überschreitung bisheriger wissenschaftlciher Rationalität betrieben zu werden: medientechnisch induziert, verwischen sich auf neue Weise die Unterschiede zwischen Dokument und Fiktion, in bestimmten Anwendungen auch zwischen Bildlichkeit und Realität. Journalistische und TV-Beispiele, ebenso wie einer aktuelle CD ROM Publikation zum Visible Human sollen als Formulierungsversuche eines neuen Status" von Bildlichkeit aufgefaßt und untersucht werden.


  Schneiden / Rechnen = Matter Transform Sequences

  'Lebende Bilder' aus dem Computer

 

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