Aus dem Reader zu
carne per Frankenstein
Andy Warhol´s Frankenstein
Deutschland-Frankreich-Italien 1973, 94min, OF,
Regie: Paul Morrisey
Darsteller: Udo Kier, Joe Dallesandro, Monique van Vooren, Srdjan Zelenovic, Dalila di Lazarro u. a.

Der Horror-Hit des Jahres.. Baron Frankenstein ist entschlossen, der Schöpfungsgeschichte der Menschheit ein neues Kapitel hinzuzufügen: er wird Leben aus Leichen schaffen. Sein eigenes Adam-und-Eva-Paar soll die klassische Schönheit der serbischen Rasse vollendet repräsentieren.
In seinem Schloß Frankenstein prüft der Baron alle Leichenteile auf ihr Idealmaß, ehe er sie mit seinem Operationsgehilfen zu einem neuen Menschenkörper zusammennäht. seine Eva ist bereits unter der Chirugenhand zu voller Weiblichkeit erblüht, was den Schöpfer derart in Ekstase bringt, daß er sich an ihr auf dem Operationstisch vergeht. Für die Fertigstellung des Adam aber fehlt Baron Frankenstein noch ein Kopf mit serbisch-perfekter Nase.

Angesichts dieses Problems und der Schwierigkeit seiner Lösung reduzieren sich für den Baron die Geschehnisse in seiner Umwelt auf die Winzigkeit ihres Wertes: es erregt ihn nicht, daß seine Kinder fristlos von der Schule fliegen, ihre Puppe guillotinieren, mit Leichenteilen spielen und ihre Mutter beim Beischlaf beobachten - er zeigt Verständnis dafür, daß seine Frau, die seine Schwester ist, Sexorgien mit dem Schloßdiener Nicholas veranstaltet, ja er zeigt Toleranz seinem Assistenten gegenüber, als dieser die Dienerin vergewaltigt und ihr im Sexualrausch das Leben zerstört, das sie als Versuchsmodell aus Leichenteilen dem Baron selbst zu verdanken hatte. Frankenstein sieht keinen Anlaß, sich hierüber aufzuregen. Er braucht seine Konzentration für die Herbeischaffung eines Männerkopfes...

PLAKAT 1 Das Glück kommt ihm zu Hilfe. Eines Abends, als er mit seinem Assistenten durch die Straßen der Stadt schlendert und Ausschau hält nach einem Mordopfer mit dem gesuchten Männerkopf, steht ihm dieser an der Tür des Bordells gegenüber. Unbemerkt von dem Fremden, der in das Freudenhaus geht, richtet Frankenstein alles zu seiner Hinrichtung auf offener Straße. Zu später Nachtstunde ist es dann so weit: Frankensteins Gehilfe schlägt den Schloßdiener Nicholas bewußtlos, während der Baron seinen flüchtenden Freund mit offener Riesenschere erwartet. Mittels gekonntem Halsschnitt trennt Frankenstein den Kopf seine Träume vom Körper. Sein Zombie kann geboren werden!
Am nächsten Tag erhält Leichentorso Adam seinen Kopf. Baron Frankenstein ist glücklich: seine Leichen leben, sie bewegen sich nach seinen Kommandos.
Aber der Triumph Frankensteins ist von kurzer Dauer. Seine lebenden Leichen wecken die Begierde  seiner Frau und seines Gehilfen. Adam, von der Baronin zur Liebe gefordert, drückt die Frau seines Schöpfers zu Tode, Eva bricht unter den Sexualattacken des Assistenten zusammen und stirbt. Das Finale zeichnet sich ab, der Todesreigen setzt setzt sich fort. Frankenstein erwürgt seinen Gehilfen, der Zombie ersticht  Frankenstein, ehe er sich selbst den zusammengenähten Leib aufreißt. Als er vor den Augen des gefesselten Schloßdieners Nicholas tot zur Erde fällt, kommen die beiden Kinder Frankensteins zur Tür herein. Ohne Notiz von ihren toten Eltern zu nehmen, greifen sie nach dem Skalpell. Nicholas weiß, was ihm bevorsteht...

Herausgeber: Cinerama Filmgesellschaft mbH

 taz Kritik 23.10.1997
 
  und noch mehr
 
& Links zu weiteren Filmbeschreibungen:
 
http://www.hillcity-comics.com/Dreamland/movie0005.htm
 
http://imv.aau.dk/~jfogde/movies/franken.html
 
http://www.globalnet.co.uk/~andyp/horflef.htm

 

| ABSTRACT | LIFE | PROGRAMM | REGISTER |