21. Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; wehe
aber jenem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird; besser wäre es jenem Menschen, wenn er nicht geboren wäre!"
22.Während sie aßen, nahm er Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen mit den Worten: "Nehmet hin, das ist mein Leib!"
23. Und er nahm einen Kelch, sagte Dank und gab ihn ihnen, und alle tranken daraus.
24.Und er sprach zu ihnen:"Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
26. Wahrlich, ich sage euch: Ich werde nicht mehr trinken von dieser Frucht des Weinstocks bis zu jenem Tage, da ich davon neu trinke im Reich Gottes!"
Markus 14, 21:
in: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, hrsg.v. Hamp, Vinzenz; u.a. Aschaffenburg 1957.
Die Alte hatte sich nur so freundlich angestellt, sie war aber eine böse Hexe, die den Kindern auflauerte, und hatte das Brothäuslein
bloß gebaut, um sie herbeizulocken. Wenn eins in ihre GewaltFrühmorgens kam, so machte sie es tot, kochte es und aß es, und das war ihr ein Festtag. Die Hexen haben rote Augen und können nicht weit sehen, aber
sie haben eine feine Witterung, wie die Tiere, und merken's, wenn Menschen
herankommen. Als Hänsel und Gretel in ihre Nähe kommen, da lacht
sie boshaft und sprach höhnisch: "die habe ich, die sollen mir nicht
wider entwischen." Frühmorgens, ehe die Kinder erwacht waren, stand
sie schon auf, und als sie beide so lieblich ruhen sah mit den vollen roten
Backen, so murmelte sie vor sich hin: "Das wird ein guter Bissen werden."
Grimm, Jacob (Hg.), Hänsel und Gretel,
in Brüder Grimm, Märchen, Stuttgart, Wien, 1989.
23. Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch auch überliefert
habe: der Herr Jesus nahm in der Nacht, in der er verraten wurde, Brot.
24. sagte Dank, brach es und sprach "(Nemeht hin und esset), das ist
mein Leib, (der) für euch (hingegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis."
25. Desgleichen nahm er nach dem Mahlauch den Kelch und sprach: "Dieser
Kelch ist der Neue Bund in meinem Blute; tut dies, sooft ihr trinkt, zu
meinem Gedächtnis!"
25. Denn sooft ihr dieses Brot eßt und den Kelch trinkt, verkündet
ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
27. Wer daher unwürdig dieses Brot ißt oder den Kelch des
Herrn trinkt, der wird schuldig am Leibe und Blute des Herrn.
28. Der mensch aber prüfe sich selbst und esse so vom Brot und
trinke aus dem Kelch.
29. Denn wer (unwürdig) ißt und trinkt, der ißt und
trinkt sich das Gericht wenn er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet.
1.Korinther 11.23,
in: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments.hrsg.v.Hamp.Vinzenz;
u.a.Aschaffenburg 1957.
 
Fall X-2.24.
Codename: "Unsere kleine Stadt"
ZUSAMMENFASSUNG
Als ein Bundesbeamter plötzlich in der Hauptstadt der Geflügelindustrie
von Arkansas verschwindet und bei einer statistisch gesehen unmöglich
großen Zahl seiner Nachbarn eine seltene, nicht ansteckende Krankheit
auftritt, fragt sich Scully, ob man ihn nicht vielleicht zu Hühnerfutter
verarbeitet habe. nach der Entdeckung von Dutzenden versümmelter Skelette
folgt Mulder allerdings einer anderen Spur, die zu den seltsamen Eßgewohnheiten
des Besitzers einer Hühnerfarm führt.
HINTERGRUND
Kannibalen
Obwohl Neuguinea, wo Chaco, der Hühnerbaron, mit seinem Flugzeug
abstürzte, eine der größten inseln der Welt ist, ist sie
gleichzeitig eine der am dünnsten besiedelten - was manche auf die
Tradition des Kannibalismus zurückführen.
Genge, Ngaire; Die Wahrheit über die AkteX, Geheimnisse,
Verschwörungen, Hintergründe; München 1995, S.339.

Zum Ausgangspunkt des Hexenessens im Frühmittelalter nehme ich Kapitel 6 der >Capitulatio de partibus Saxoniae<, das lautet: Si quis a diatulo deceptus crediderit secundum morem paganorum virum aliquem aut feminam strigam esse et homines comedere et propter hoc ipsam incenderit vel carnem eius ad comedendum dederit vel ipsam comederit, capitis sententiae punietur. Mein Übersetzungsvorschlag wäre: _Wenn jemand vom Teufel getäuscht nach Sitte der Heiden glaubt, daß ein Mann oder eine Frau eine Hexe sei und Menschen ißt und er deshalb die Hexe verbrennt oder deren Fleisch anderen zu essen gibt oder es selbst ißt, so werde er mit dem Tode bestraft.
Röckelein, Hedwig; Hexenessen im Frühmittelalter, in: Röckelein, Hedwig (Hg.),
Kannibalismus und Europäische Kultur, Tübingen: Ed. diskord., 1996, S. 29.
Verheißung des eucharistischen Geheimnisses.
48."Ich bin das Brot des Lebens."
49. Eure Väter aßen in der Wüste das Manna und sind
gestorben.
50. Das Brot aber, das vom Himmel herabkommt, ist so, daß man
davon ißt, und nicht stirbt.
51. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn
einer dieses Brot ißt, wird er leben in Ewigkeit; das Brot aber,
das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt!"
52. Da stritten die Juden untereinander und sprachen:"Wie kann dieser
uns sein Fleisch zu essen geben?"
53. Jesus aber sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch:
Wenn ihr das Fleich des Menschensohnes nicht esset und sein Blut nicht
trinket, habt ihr nicht Leben in euch.
54.Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben,
und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.
55. Denn mein Fleisch ist eine wahre Speise und mein Blut ist ein wahrer
Trank.
56.Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und
ich in ihm.
57. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den
Vater lebe, wird auch, der mich ißt, leben durch mich.
58.Das ist das Brot, das vom Himelherabgekommen ist, nicht, wie es
die Väter aßen und starben. Wer dieses Brot ißt, wird
leben in Ewigkeit.
Johannes 6.48-58;
in: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments.hrsg.v.Hamp.Vinzenz;
u.a.Aschaffenburg 1957.
Animismus im engeren Sinne heißt die Lehre von den Seelenvorstellungen, im weiteren die von geistigen Wesen überhaupt. Man unterscheidet noch Animatismus, die Lehre von der Belebtheit der uns unbelebt erseheinenden Natur [s. unten, S. 379], und reiht hier den Animalismus und Manismus an. Der Name Animismus, früher für ein bestimmtes philosophisches System verwendet, scheint seine gegenwärtige Bedeutung durch E. B. Tylor erhalten zu haben 2.
Was zur Aufstellung dieser Namen Anlaß gegeben hat, ist die Einsicht in die höchst merkwürdige Natur- und Weltauffassung der uns bekannten primitiven Völker, der historischen sowohl wie der jetzt noch lebenden. Diese bevölkern die Welt mit einer Unzahl von geistigen Wesen, die ihnen wohlwollend oder übelgesinnt sind; sie schreiben diesen Geistern und Dämonen die Verursachung der Naturvorgänge zu - und halten nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch die unbelebten Dinge der Welt für durdh sie belebt. Ein drittes und vielleicht wichtigstes Stück dieser primitiven "Naturphilosephie"1 erscheint uns weit weniger auffällig, weil wir selbst noch nicht weit genug von ihm entfernt sind, während wir doch die Existenz der Geister sehr eingeschränkt haben und die Naturvorgänge heute durch die Annahme unpersönlicher physikalischer Rräfte erklären. Die Primitiven glauben nämlidh an eine ähnliche "Beseelung" auch der menschlichen Einzelwesen. Die menschlichen Personen enthalten Seelen, welche ihren Wohnsitz verlassen und in andere Menschen einwandern können; diese Seelen sind die Träger der geistigen Tätigkeiten und bis zu einem gewissen Grad von den "Leibern" unabhängig. Ursprünglich wurden die Seelen als sehr ähnlich den Individuen vorgestellt, und erst im Laufe einer langen Entwicklung haben sie die Charaktere des Materiellen bis zu einem hohen Grad von "Vergeistigung" abgestreift 2.
Die Mehrzahl der Autoren neigt zu der Annahme, daß diese Seelenvorstellungen der ursprüngliche Kern des animistischen Systems sind, daß die Geister nur selbständig gewordenen Seelen entsprechen und daß auch die Seelen von Tieren, Pflanzen und Dingen in Analogie mit den Mensehenseelen gebildet wurden.
Wie sind die primitiven Menschen zu den eigentümlich dualistischen Grundanschauungen gekommen, auf denen dieses animistische System ruht? Man meint durch die Beobachtung der Phänomene des Schlafes (mit dem Traum) und des ihm so ähnlichen Todes und durch die Bemühung, sich diese jeden Einzelnen so nahe angehenden Zustände zu erklären. Vor allem müßte das Todesproblem der Ausgangspunkt der Theoriebildung geworden sein. Für den Primitiven wäre die Fortdauer des Lebens - die Unsterblichkeit - das Selbstverständliche.
Freud, Sigmund; Totem und Tabu,
in: Fragen der Gesellschaft,
Ursprünge der Religion, StA Bd.lX, Frankfurt am Main, 1974, S. 364.

Schüler des Diogenes, so wird berichtet, bereiten ein Opfer für Herkules. Als Gabe legen sie ein Stück Fleisch auf den Altar. Ein Hund, aus dem Nirgendwo kommend, schnappt sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit dieses Fleisch. Um an den Hund und seinen symbolischen Diebstahl zu erinnern, errichten die Schüler an derselben Stelle einen Tempel.
Diese Anekdote weist dem Hund einen Platz in der etymologischen Definition des Kynismus zu. Entscheidender jedoch ist, daß der Hund die allegorische Feier des Rituals zwar verdirbt, aber auch ihre Bedeutung herausstellt: Das Stück Fleisch wird gefressen, und indem der Hund es frißt, verleibt er sich dessen rituelle Eigenschaft ein und wird erhöht in den Rang eines allegorischen Kynikers.
Richon, Olivier;
Oralität, Analität und Photographie,
in: Der Entzug der Bilder, Visuelle Realitäten,
Wetzel, Michael und Wolf, Herta, München 1994, S.273
Ich glaube jedoch nicht, daß man so weit gehen muß, den exakten Quantenzustand zu reproduzieren, um eine Person erfolgreich und im wahrsten Sinne des Wortes wiederzuerwcken. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Atome, aus denen unser Körper besteht, ständig durch andere Atome aus der Nahrung, die wir zu uns nehmen, ausgetauscht werden. Ein großerTeil des menschlichen Körpers (nicht alles) wird im Laufe des Lebens vollkommen neu gebildet - repliziert -, denn Körperzellen sterben ab und werden ersetzt. Dieser fortwährende Austausch von Körpersubstanz während des Lebens ist seit Jahrhunderten bekannt: Thomas von Aquin zum Beispiel äußerte sich ausführlich darüber in Summa contra gentiles 4.81 ff. Manches ausgeschiedene Material gelangt eines Tages in den Körper anderer Menschen, und wenn individuelle Atome sich unterscheiden ließen, stünden wir alle vor dem selben Problem wie die Athener Philosophen vor dem Schiff des Theseus: Sind wir "wir" oder zum Teil jemand anderes? In dem oben zitierten Abschnitt zerbricht sich Thomas von Aquin den Kopf über das Problem des Kannibalismus wenn ein "Individuum" durch seine/ihre Atome definien wird, und wenn Gott Menschen nur wiedererwecken kann indem Er sie in den Atomen, aus denen sie einst bestanden, wieder zusammensetzt wie sollte es Ihm dann möglich sein, einen Menschen wiederzuerwecken, der ein Kannibale war und dessen Eltern, Großeltern und so weiter ebenfalls Kannibalen waren, so daß alle seine Atome anderen Menschen gehören? Wäre es hingegen logisch unmöglich, ihn wiederzuerwecken, wie sollte er dann für seinen Kannibalismus bestraft werden? Hatte Thomas von Aquin gewußt, in welchem Ausmaß die Biosphäre Materie wiederverwertet, so hatte er wahrhaft Grund zur Sorge gehabt; denn waren individuelle Atome unterscheidbar, würde schon eine einfache Rechnung zeigen, daß der Körper jedes Menschen auf Erden Atome enthält, die einst Teil anderer Menschen waren. Wir wären alle Kannibalen. Dieses Dilemma löst die Quantenmechanik, in der alle Atome ein und desselben Elements identisch sind. Kannibalenatome lassen sich unmöglich von den Atomen seines Opfers unterscheiden.
Tipler, Frank J., Die Physik der Unsterblichkeit Moderne Kosmologie Gott und die Auferstehung der Toten München, 1995, S. 291.
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