Hybrosexuell (nicht hypersexuell) ...

"Noch besteht die Gelegenheit, die Träger der vorherrschenden, kategorisierenden Systeme zu dekonstruieren, bevor sich ihre geschlechtlichen und sexuellen Gesetzmäßigkeiten irreversibel verhärten werden." Dies und noch viel mehr teilt M Simons mit, in seinem Manifest hybrosexueller Freiheit. "Diese Verhärtung wird in einer Gesellschaft abseits ehemaliger Auffassungen von Sexualität münden: Sie wird ihre neue Befriedigung im Ausleben von Aggressionen wiederfinden: Neoaggressionen." Damit das nicht (weiter) geschieht, soll hybrosexuell gedacht und gehandelt werden - nicht weniger als dies: "um die Sexualität der westlichen Gesellschaft zu befreien, zu reformieren und zu liberalisieren, werden die exklusiven, konfigurierenden Systeme zersprengt und in einem Akt der Hybridisierung erneuert." Am Dienstag, den 24. Januar um 19:00 Uhr gibt es diese Pläne zu einer neuen sexuellen (Un)ordnung per Megaphon von M Simons selbst performt. Für "eine neue, zukünftige und liberale Fluidität hybrosexueller Freiheit“! Vor dem Arbeitszimmer thealit, Vor dem Steintor 133.

Dies Manifest ist dabei der Auftakt für ein neues Experiment des thealit, die Debaters anonymous. Am 24. Januar, direkt im Anschluss, 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr wird eine geschlossene Gesellschaft geladener Gäste im öffentlichen Arbeitszimmer zum Thema Auflösung des Geschlechts. Transgender als beyond gender? miteinander reden. Die fünf Debaters Anonymous sind dabei unter sich und können auch nicht durch das Schaufenster betrachtet werden: Allein per Außen-Lautsprecher werden wir ihre Worte verfolgen können.

Und wer wird unter dieser speziellen Anonymität, maskiert hinter Buchstaben debattieren? A, B, C, D und E, natürlich - war ja nicht schwer zu raten! Laura Adamietz, Josch Hoenes, Brigitte Helbling, Bärbel Reimann, Silke Rotermund sind es diesmal. Deren Funktionen und Professionen sind in gemixter Aufzählung: queer/trans*aktivist, Kunst- und Kulturwissenschaftler, Initiatorin des Vereins Crazy Run, Arbeitspädagogin in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Diplom-Psychologin, M.A. Interdisciplinary Women's Studies, Vertreterin der Landesbeauftragten für Frauen Bremen, Rechtsanwältin, insbesondere für Trans*genderrecht, Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin. Gegenseitig ansprechen werden sich die Debaters stets nur unter den Buchstaben, die sie sich beliebig zugeordnet haben.

Am folgenden Abend, am Mittwoch 25. Januar von 19:00-21:00 Uhr wird M Simons (der sich manchmal auch Moritz oder Ritz-Käthe genannt hat) wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit treten, nämlich das am Vortag performte Manifest hybrosexueller Freiheit im öffentlichen Arbeitszimmer thealits erläutern und diskutieren.