Wie kann die (Un-)Sichtbarkeit von (Re-)Produktionsarbeit hinterfragt werden?
Während meiner Residenz im Thealit Arbeitszimmer möchte ich kollektive Inszenierungen von Care-Arbeit untersuchen, um nach gemeinsamen Bewältigungen von Care-Tätigkeiten – insbesondere der der Milcharbeit – zu forschen. Dazu möchte ich bekannte (kunsthistorische) Repräsentationen von Care-Arbeit aus der Vereinzelung der Tätigen trennen, um nach einer Auflösung dieser Isolation und Segregation im Sinne einer „Art of Emergency“ zu suchen.
Wie kann die (Un-)Sichtbarkeit von (Re-)Produktionsarbeit hinterfragt werden?
Während meiner Residenz im Thealit Arbeitszimmer möchte ich kollektive Inszenierungen von Care-Arbeit untersuchen, um nach gemeinsamen Bewältigungen von Care-Tätigkeiten – insbesondere der der Milcharbeit – zu forschen. Dazu möchte ich bekannte (kunsthistorische) Repräsentationen von Care-Arbeit aus der Vereinzelung der Tätigen trennen, um nach einer Auflösung dieser Isolation und Segregation im Sinne einer „Art of Emergency“ zu suchen.
Arbeitsprojekt: Nursing together
In einer Art Tableau Vivant performen Mütter* und andere Eltern verschiedene kollektive Szenarien und Gesten der Care-Arbeit, die fotografisch dokumentiert werden und somit die performative Präsenz besonders einer marginalisierten Gruppe ermöglicht, die sonst im Verborgenen agiert.
Diese Form der Performance soll ein Gegenentwurf zur jahrhundertealten kunsthistorischen Tradition von isolierten Darstellungen von Mutter-Kind-Dyaden in Bildräumen und Displays darstellen. Die Künstlerin Lea Lublin präsentierte 1968 im Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris die interaktive Performance Mon Fils (Mein Sohn), in der sie die Care-Arbeit für ihren acht Monate alten Sohn im musealen Raum ausstellte. Die Besucher*innenwaren eingeladen, am täglichen Leben einer Mutter mit Kind teilzunehmen.
In Anlehnung an ihre Position möchte auch ich Care-Tätigkeiten im öffentlichen Räum präsentieren und um eine kollektive Komponente erweitern. Die Präsentation der Stillarbeit bzw. Milcharbeit als performative Praxis soll zum Nachdenken über den Zusammenhang zwischen der Entstehung menschlichen Lebens und der Genese künstlerischer Werke anregen. Fürsorge- und Care-Arbeit werden dadurch als eine gemeinsame, dezentrale, widerständige, und öffentliche Geste behauptet. Indem Mütter* und andere Eltern explizit zu Happenings eingeladen werden, sollen Artefakte und Anordnungen aus der Perspektive der Tätigen entstehen.
passed on, über weitergegebene Dinge aus den Residencies - Lecture Performance
Intermission, 07.03.2024
Hinweis zur Barrierefreiheit:
Der Zugang zum Arbeitszimmer ist leider nicht barrierefrei. Jedoch kann es bei Bedarf eine Rampe angebracht werden. Wir bitten vorher um Anmeldung. Türbreite 85 cm. Im Raum gibt es keine rollstuhlgerechte Toilette