Dagmar Schultz

Dagmar Schultz wurde in Berlin geboren und studierte von 1963 bis 1972 an der Freien Universität Berlin und in den USA und Puerto Rico, wo sie auch ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammelte und in der Bürgerrechtsbewegung, der Friedensbewegung und der Frauenbewegung aktiv war. Von 1973 bis 1986 lehrte sie mit dem Schwerpunkt „Women’s studies and cultural and immigration issues“ am John F. Kennedy Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin. Von 1991 bis 2004 war sie Professorin für Sozialarbeit und Sozialpädagogik an der Alice-Salomon Hochschule für angewandte Wissenschaften in Berlin. Zu ihren Lehr- und Forschungsschwerpunkte zählten feministische Studien, Frauenbewegungen, anti-rassistische und interkulturelle Sozialarbeit, sowie die Gesundheitsversorgung von Frauen und kulturelle Kompetenz in der psychologischen und psychiatrischen Versorgung von MigrantInnen. Nach ihrer Rückkehr aus den USA 1974, war Dagmar Schultz Mitgründerin des Feministischen FrauenGesundheits Zentrums e.V. in Berlin – das erste in ganz Deutschland – wo sie bis 1981 arbeitete. Im gleichen Jahr war sie ebenso Mitgründerin des Orlanda Frauenverlags und bis 2001 dessen Verlegerin.
Dagmar Schultz traf Audre Lorde erstmals 1980 auf einer Weltfrauenkonferenz in Kopenhagen. Sie lud Lorde 1984 als Gastprofessorin an das John F. Kennedy Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin ein. Als Verlegerin des Orlanda Frauenverlags publizierte Schultz "Macht und Sinnlichkeit – ausgewählte Texte von Audre Lorde und Adrienne Rich" sowie weitere Werke von Audre Lorde und Bücher von Schwarzen deutschen Autorinnen.  2011 wurde Schultz für ihre langjährige Arbeit für Gleichberechtigung von Frauen in der akademischen Welt mit dem Margherita-von-Brentano Preis ausgezeichnet. Das Preisgeld hat sowohl zur Produktion des Films Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992 beigetragen, als auch zum Aufbau eines Audre Lorde Archivs an der Freien Universität Berlin.

Dagmar Schultz ist Koproduzentin des Films Hoffnung im Herz. Mündliche Poesie – May Ayim von Maria Binder (1997).