Die Residency von Yeosulme Kang und Jaehwa Baek (auch bekannt als Sulme & Jae-Nder Fluid) startet am 14. Januar, sie werden im Arbeitszimmer thealit in den kommenden Wochen zu Gentrification and Queer-Immigrant Spaces arbeiten – in loser Anknüpfung an ihre Arbeiten bei thealit 2022. (Von dort stammt auch das Bild hier unten) Dabei geht es um die verschwindenden und bedrohten Räume der queeren Migrantengemeinschaften in Bremen und auch anderenorts in Deutschland und ganz Europa.
Sie beschreiben Ihre Forschungsfrage so: „Wir wollen untersuchen, wie die Gentrifizierung nicht nur physische Räume verändert, sondern auch die Identität, Geschichte und sozialen Beziehungen untergräbt, die diese Gemeinschaften aufgebaut haben. Durch unsere Arbeit werden wir untersuchen, wie kapitalistische Strukturen und Gentrifizierung überproportional marginalisierte queere Migrantengemeinschaften betreffen. Unter Rückgriff auf Konzepte wie Homokapitalismus und Homonekronationalismus planen wir, Fälle zu dokumentieren, in denen wirtschaftlich benachteiligte Gruppen unter dem Deckmantel der städtischen Neuentwicklung verdrängt werden. Unsere Forschung wird versuchen aufzuzeigen, wie diese Prozesse die Ungleichheiten innerhalb der queeren Gemeinschaft verstärken und sie in Mainstream- und marginalisierte Gruppen aufteilen.” Dabei ist „ein zentraler Aspekt […] die Erforschung der Schnittstelle zwischen zwei Identitäten: Migrant und Queer”, was insbesondere anhand eines Konzepts von Räumlichkeit von den beiden entwickelt wird. Bisher ist eine Videoinstallation im Arbeitszimmer angedacht, in denen verlorene und bedrohte Räume der queeren Migrantengemeinschaften künstlerisch rekonstruiert und neu interpretiert werden sollen.
How to Feel Like Echo: Body in Transformation [Arbeitstitel]
Residency 24.02.-12.03.2025
Eingeladen wurde zu künstlerischen wie theoretischen Projekten in das Arbeitszimmer thealit in Bremen für Residencies und für kurze Intermissions – Präsentationen, Performances, Ausstellungen und anderem – zwischen den Residencies.
Worum es geht? „Rekapitulieren, das heißt, etwas wiederholend zu ordnen […]. Eine Rekapitulation betrifft […] historische und politische Geschehnisse, einschließlich prognostizierter wie geplanter Zukunft – wiederum, als sei das so Rekapitulierte immer schon in solcher Ordnung da und so gewesen.
Kapitulieren, das heißt, sich in verschiedenen Formen von Krieg geschlagen zu geben, allgemein, in einem Konflikt seinen Willen dem des Gegners zu unterwerfen. Eine Unterwerfung auch unter die Deutung des Konflikts seitens des siegreichen Gegners geht mit Kapitulation einher, und das heißt auch: mit der gegnerischen Rekapitulation des Konflikts.
Gegenwärtig […] vor oder während des Ausbruchs großflächiger militärischer Konflikte globalen Ausmaßes, sind unversöhnliche Rekapitulationen der Geschichte in Stellung gebracht, auch in verschiedenen Erzählungen im und zum Kapitalismus. In und zu queeren Bewegungen und Verfahren.
Welche Stellungnahmen, Verfahren und welche Taktiken sind historisch und aktuell von Seiten eines Queer gegenüber kapitalistischer Weltordnung auszumachen oder zu erfinden? Welche Behauptungen, Erklärungen und Praktiken kapitalistischer Ideologie sind zu analysieren gegenüber queerer Bewegung zwischen Identität und Nicht-Identität?
Nochmals und anders gefragt: Wie durchkreuzen oder verbinden sich Queer und Kapitalismus?
Was könnte das heißen: ‚queering capitalism‘? […] Wie […] rekapitulieren sich (gegenseitig) Queer und Kapitalismus? Gab, gibt oder wird es Kapitulation(en) geben? Was ist hier nach- oder vorzuzeichnen in neuem Rekapitulieren?"
auf bald!
Andrea Sick, Claudia Reiche
HINWEIS ZUR BARRIEREFREIHEIT
Der Eingang zum Arbeitszimmer thealit (St. Jürgen Straße 157/159, Bremen) hat eine Stufe, für die es eine mobile Rampe gibt. Wir bitten vorher um Anmeldung. Türbreite 85 cm.
Im Raum gibt es keine rollstuhlgerechte Toilette.
Ein Parkplatz für Menschen mit Behinderungen befindet sich ca. 200 Meter entfernt, in der Straßburger Straße 72.
Passed on, über Dinge, die von der the ART OF EMERGENCY RESIDENCIES weitergegeben wurden
Lecture performance
Leider müssen wir den geplanten Finissage-Vortrag „Passed on" verschieben. Stattdessen werden wir einen Weg finden, dies in einer etwas anderen Form und an einem anderen Ort nachzuholen und werden Sie bald wieder einladen. Ideen gibt es, mehr dazu demnächst ...