Tsai, I-Chieh zeigt eine minimalistische Präsentation ihrer Arbeit während der Residenz im Arbeitszimmer Thealit 🎧
Kommen Sie auf einen Tee und ein Gespräch vorbei 🍵👄
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Tsai, I-Chieh öffnet die Türen für Sie, um Neues aus ihrem Projekt 小埃💞Iris and Shes📞 zu zeigen. Dabei geht es um Audiodokumente von Gesprächen mit Arbeiterinnen in der Loneliness Economy, in der Kunden üblicherweise weibliche Stimmarbeiterinnen dafür bezahlen, soziale Nähe oder deren Simulation zu erzeugen, formatiert und organisiert über eine online Plattform. Während ihrer Residency beim thealit Frauen.Kultur.Labor. hat sich Tsai, I-Chieh damit beschäftigt, Übersetzungen und Audioinstallationen aus den Aufzeichnungen in Mandarin-Chinesich zu entwickeln.
Die Hexen schreiben: „Versammelt um einen Kessel mit heißer Suppe, eingekuschelt auf einem Flokati und genährt, fragen wir uns: Was brauchen wir, als FLINTAQ*s in diesen Zeiten? Wie können wir für einander sorgen, einander Mycelium werden? Wir wollen zusammen kommen und zusammen kochen, um uns zu verbünden. Die Hexensprechstunde ist eine Mischung aus fürsorglichem Beisammensein, spielerischer, performativer Situation & politischer Strategiebesprechung. Mit dabei eine Neuauflage unseres Zines *practical magic* (teilt kollektive fürsorgliche Praxen im Sinne des Creative Commons), das euch zum Stöbern und Austauschen einlädt.”
Unter dem Titel then and there \I/ ein blick in queere zeitlichkeiten haben die beiden jeweils etwa fünf Menschen eingeladen, auf das Thema mit einer Sache – einem Objekt – zu reagieren. Aus diesem Material und den Auseinandersetzungen damit entsteht ein Zine. Am Samstag gibt es aber erstmal eine Übersetzung dieses Materials im Raum und Gespräche mit den beiden.
M. Pelin Sen und Emilia Sting laden in das Arbeitszimmer thealit ein: the flowers that weren’t meant to be sind am Sonntag, 12. Januar, von 16:00-19:00 zu besuchen. Kommt vorbei und widmet euch einigen Rissen des bekannten Raums und was darin Künstliches oder Queeres oder Blumenartiges oder ganz anderes zur Entfaltung kommen kann.
Denn flowers that weren't meant to be ist the place to be. Sehen, Hören, Berühren! Es gibt eine Momentaufnahme vom gegenwärtigen Stand des Projekts und – wie die beiden sagen– : „Wir haben Zeit, Getränke und den Raum, um uns auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam über Queering Capitalism zu diskutieren. Egal, ob ihr eine Weile bleiben wollt oder einfach nur vorbeikommt, wir würden uns freuen, euch zu sehen." Denn: „Queerness ist schon immer da gewesen. / In den Rissen der Gesellschaften. / In den Zwischenräumen. / An den unscheinbaren Rändern.”
Das Künstlerduo präsentiert den Fortschritt ihres derzeit laufenden Projekts Gentrification and Queer-Immigrant spaces. Forschungsmaterialien, Fotos und kurze Videoclips werden gezeigt und stehen zur Diskussion.
Dabei geht es um die verschwindenden und bedrohten Räume der queeren Migrant*innengemeinschaften in Bremen und auch anderenorts in Deutschland und ganz Europa. Sie beschreiben Ihre Forschungsfrage so: „Wir wollen untersuchen, wie die Gentrifizierung nicht nur physische Räume verändert, sondern auch die Identität, Geschichte und sozialen Beziehungen untergräbt, die diese Gemeinschaften aufgebaut haben.” Dabei ist „ein zentraler Aspekt […] die Erforschung der Schnittstelle zwischen zwei Identitäten: migrantisch und queer”, was insbesondere anhand eines Konzepts von Räumlichkeit von den beiden entwickelt wird.
Mehr zu den einzelnen Projekten
… und zwar in der radikalen und analytischen Gestaltung des Themas im Web von Andrea Dilzer.
https://thealit.de/lab/re_capitulating_queer/de
Worum es geht? „Rekapitulieren, das heißt, etwas wiederholend zu ordnen […]. Eine Rekapitulation betrifft […] historische und politische Geschehnisse, einschließlich prognostizierter wie geplanter Zukunft – wiederum, als sei das so Rekapitulierte immer schon in solcher Ordnung da und so gewesen.
Kapitulieren, das heißt, sich in verschiedenen Formen von Krieg geschlagen zu geben, allgemein, in einem Konflikt seinen Willen dem des Gegners zu unterwerfen. Eine Unterwerfung auch unter die Deutung des Konflikts seitens des siegreichen Gegners geht mit Kapitulation einher, und das heißt auch: mit der gegnerischen Rekapitulation des Konflikts.
Gegenwärtig […] vor oder während des Ausbruchs großflächiger militärischer Konflikte globalen Ausmaßes, sind unversöhnliche Rekapitulationen der Geschichte in Stellung gebracht, auch in verschiedenen Erzählungen im und zum Kapitalismus. In und zu queeren Bewegungen und Verfahren.
Welche Stellungnahmen, Verfahren und welche Taktiken sind historisch und aktuell von Seiten eines Queer gegenüber kapitalistischer Weltordnung auszumachen oder zu erfinden? Welche Behauptungen, Erklärungen und Praktiken kapitalistischer Ideologie sind zu analysieren gegenüber queerer Bewegung zwischen Identität und Nicht-Identität?
Nochmals und anders gefragt: Wie durchkreuzen oder verbinden sich Queer und Kapitalismus?
Was könnte das heißen: ‚queering capitalism‘? […] Wie […] rekapitulieren sich (gegenseitig) Queer und Kapitalismus? Gab, gibt oder wird es Kapitulation(en) geben? Was ist hier nach- oder vorzuzeichnen in neuem Rekapitulieren?"
11., 18. und 25. OKTOBER 2024
en passant queer - (silent) movies (excerpts)
In Vorbereitung auf die aktuellen Positionen zu Re Capitulating. queer, zeigt das thealit Frauen.Kultur.Labor. im Schaufenster des Arbeitszimmers St.-Jürgen-Str. 157/159 Bremen im Oktoberverschiedene filmische Blicke auf 'queer' avant la lettre: In der Zeit der Stummfilme Anfang des 20. Jahrhunderts waren Geschlechterordnungen und Publikumswünsche, ebenso medizinischer, psychologischer und kultureller Diskurs wie auch Politik und Zensurbestimmungen andere als heute. Was 'queer' ein Jahrhundert später würde heißen können, existierte noch nicht. Oder doch? Vielleicht als ein angedeutetes, que(e)r zur Handlung und Narration laufendes Dargestelltes?
Was an mehreren Abenden jeweils ab Einbruch der Dunkelheit, durch die Schaufensterscheibe des Arbeitszimmers, vom Bürgersteig aus zu betrachten sein wird, Ausschnitte aus internationalen Stummfilmen und Kurzfilme, lädt en passant ein, zu eigenem Rekapitulieren von queer. Denn, wie wir für das anstehende Thema formulierten: „Rekapitulieren, das heißt, etwas wiederholend zu ordnen… Eine Rekapitulation betrifft […] historische und politische Geschehnisse, einschließlich prognostizierter wie geplanter Zukunft".
Freitag, 11.10., ab 19:30
Hamlet, De 1921, Regie: Svend Gade, Heinz Schall, mit Asta Nielsen
Compression/Reversion Hamlet. (2024) mit Material aus dem Film Hamlet von Claudia Reiche
Freitag, 18.10., ab 19:30
Gesetze der Liebe, Aus der Mappe eines Sexualforschers, De 1927, Regie: Magnus Hirschfeld, Richard Oswald
The Boy Detective: or The Abductors Foiled, US 1908, Regie Wallace Mc Cutcheon
Taming a Husband, US 1910, Regie D. W. Griffith
Amour et Science, France 1912, Regie M. J. Roche
Arbeitszimmer:
2024/2025: Re Capitulating. queer
2023/2024: The Art of Emergency II
2022/2023: The Art of Emergency I
18.11.2022: Zu Gast: Heimat und Welt – Otthon és Világ,
2021/2022: COAPPARATION (Teil 3) Atelierstipendien
2020/2021: COAPPARATION (Teil 2) Atelierstipendien
Februar bis Mai 2020: Programm im Rahmen von Fluidity
2019/2020: COAPPARATION (Teil 1)
2018/2019: Debate! Performing Antagonisms - Part 2
2016/2017: DEBATTERIE! Antagonismen aufführen - Teil 1
Lesung Queer Story 27.01.2016
The Wildes - A Victorian Salon, 7.10.2015
Buchpräsentation ***quite queer*** 16.12.2014
Vortrag: Vom 'Freudenmädchen' zur 'Sexarbeit' - 02. Juni 2014
Lesung Queer Strory 28.11.2013
>Schutzraum< Lesegruppe - Juni-September 2013
Archival Activism: Zanele Muholi & Dagmar Schultz in dialogue, 22.01.2013
Lesung: Träume Digitaler Schläfer, Do. 10.05.2012
quite queer Lesegruppe, Juni 2011-September 2012
Szenische Lesung, 03.03.2011
Forschungsprojekte: Was ist Verrat?, 10.2010-01.2011
Lesegruppe "Was ist Verrat?" April 2010-Januar 2011
Buchpräsentation: Nervenkostüme, 20.02.2010
MARS PATENT - space for free, 04.12.2009-12.02.2010
Streikladen, 15.06.-20.07.2009